DIE ARMUT-REICHTUM DEBATTE
Quiz
Zum Thema Armut-Reichtum gibt es viele Umfragen, Statistiken und Meinungen.
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Teste hier Dein Wissen und beantworte die untenstehenden 10 Fragen
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Frage 1:
In welchen Bundesland war 2012 die Armutsgefährdungsquote der Deutschen am höchsten?
Bayern
Leider Falsch! Tatsächlich hat Bayern die zweitniedrigste Armutsgefährdungsquote mit 11,2% - Versuchs noch einmal Sachsen
Die Armutsgefährdung in den Neuen Bundesländern ist in der Tat in der Regel höher als in den alten. Leider dennoch falsch: Sachsen steht an Platz 5 mit 18,9%. Versuchs noch einmal. Mecklenburg-Vorpommern
In diesem Bundesland waren in der Tat sehr viele Deutsche armutsgefährdet. Aber leider falsch: Mecklenburg-Vorpommern stand mit 22,9% erst an zweiter Stelle. Versuchs noch einmal! |
Im Jahr 2015 betrug die Armutsgefährdungsquote in Deutschland insgesamt 15,7 Prozent. Die Armutsgefährdungsquote ist ein Indikator zur Messung relativer Einkommensarmut und ist definiert als Anteil der Personen mit einem Äquivalenzeinkommen von weniger als 60% des Bundesmedians der Äquivalenzeinkommen der Bevölkerung in Privathaushalten. Das Äquivalenzeinkommen ist ein auf der Basis des Haushaltsnettoeinkommens berechnetes bedarfsgewichtetes Pro-Kopf-Einkommen je Haushaltsmitglied.
Frage 2:
Welche Alterstufe war 2015 in Deutschland am stärksten von Armutsgefährdung betroffen?
Unter 18 Jahre
Unsere "Unter 18 Jährigen" sind die am zweitstärksten betroffene Altersgruppe in Deutschland, mit einer Armutsgefährdungsquote von fast 20%. Kinderarmut spielt in Deutschland also eine große Rolle, aber leider dennoch falsch. Versuchs noch einmal!
18 bis unter 25 Jahre
25 bis unter 50 Jahre
Falsch. Versuchs noch einmal.
50 bis unter 65 Jahre
Falsch. Diese Altersgruppe war 2015 in Deutschland mit einer Armutsgefährdungsquote von 13,1% am wenigsten betroffen.
Versuchs noch einmal!
Versuchs noch einmal!
65 Jahre und älter
Trotz steigender Altersarmut falsch. Diese Altersgruppe war 2015 "nur" auf Rang 3 der Armutsgefährdeten.
Frage 3:
Ende 2016 wurde eine repräsentative Auswahl von Deutschen im Alter zwischen 16-64 Jahren befragt, welches ihre größten Sorgen/Ängste wären.
Was kam dabei heraus?
Was kam dabei heraus?
"Umweltzerstörung" stand ganz vorne
Das war einmal. Das Thema Umweltzerstörung liegt mittlerweile auf dem vorletzten Platz der größten Ängste der Deutschen. "Terrorismus" war auf Rang 2
Immerhin 34% sorgten sich sehr über den zunehmenden Terrorismus, aber drei andere Themen waren noch präsenter. "Arbeitslosigkeit" gehörte nicht zu den Grossen Ängsten
Stimmt! Nur 15% sorgten sich um das Thema Arbeitslosigkeit. "Kriminalität und Gewalt" war unterrepräsentiert
Ganz im Gegenteil. Für 42% war dies eine der größten Ängste. Dieses Thema rangiert auf Platz 2. "Armut und soziale Ungleichheit" machten am meisten Angst
Richtig. Dieses Thema sorgte die Befragten am meisten. Denn in der Tat kann es jeden treffen und auch die Frage der Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft rückt immer stärker in den Vordergrund - trotz Flüchtlingszuwanderung, größerer Terrorismusgefahr und Extremismus-Zunahme. DIE "GESUNDHEITSVERSORGUNG" BEREITETE MEHR SORGEN ALS "EXTREMISMUS"
Falsch. Tatsächlich rangierte die Sorge um die Gesundheitsversorgung ganz hinten, wohingegen 28% der Befragten sich um den aufkommenden Extremismus sorgten. |
Frage 4:
Welche Haushaltstypen sind von Armutsgefährdung besonders stark betroffen?
Alle sind betroffen
Ja, aber nicht gleichermaßen. Besonders hart trifft es Alleinerziehende, aber auch Einpersonenhaushalte und kinderreiche Familien sind überproportional stark betroffen. Fast die Hälfte aller Alleinerziehenden
Das stimmt. 43,8% der Alleinerziehenden waren 2015 armutsgefährdet. Tendenz steigend. Kinderlose müssen sich die wenigsten Sorgen machen
Das ist richtig! "Nur" 9,3 % der Haushalte ohne Kind sind armutsgefährdet. |
Frage 5:
In einer Umfrage 2016 wurden Menschen in Deutschland und in der EU befragt, welche Bevölkerungsschichten sie glauben, wären am stärksten von Armut bedroht. Nach dem, was Du mittlerweile weißt, was denkst du war die häufigste Antwort?
Alleinerziehende Eltern
Falsch. Auch wenn das faktisch wohl so ist wird das nicht so wahrgenommen. Während 37% der Befragten der Deutschen dies angegeben haben, rangiert das Thema "Armut bei Alleinerziehenden" in Europa mit 22% Anteil nur auf einem mittleren Platz in der Wahrnehmung. Ältere Menschen
Fast richtig. Auf Platz 2 in Deutschland und Platz 3 in der EU-Umfrage. Die Alters-Sicherungssysteme in den verschiedenen Ländern sind unterschiedlich, aber das Thema Altersarmut beschäftigt ganz Europa. Arbeitslose
Richtig. Arbeitslose werden europaweit als DIE Bevölkerungsgruppe angesehen, die am stärksten von Armut bedroht ist. Kinder
Falsch. Mit 47% Anteil zwar ein sehr großes Thema in Deutschland, in Europa hingegen rangiert es eher im hinteren Drittel. Nur für 20% der Befragten war "Kinderarmut" hier relevant. |
Frage 6:
Die unterschiedliche Meinung in Europa, welche Bevölkerungsschicht am stärksten armutsgefährdet ist, kann neben den unterschiedlichen länderspezifischen Gegebenheiten möglicherweise auch an einem unterschiedlichen Verständnis von Armut liegen.
Eine Umfage unter 26.635 Befragten ab 15 Jahre ergab, dass Armut in der EU (anders als bei den Deutschen) definiert wurde als; "Grundlegende Dinge des Lebens können nicht mehr angeschafft werden".
Richtig oder Falsch?
Eine Umfage unter 26.635 Befragten ab 15 Jahre ergab, dass Armut in der EU (anders als bei den Deutschen) definiert wurde als; "Grundlegende Dinge des Lebens können nicht mehr angeschafft werden".
Richtig oder Falsch?
Richtig
Das ist nicht richtig. Zwar gibt es eine große Diskrepanz zwischen deutschen Befragten und den restlichen EU-Bürgern, aber für alle ist die Abhängigkeit von Wohlfahrtsorganisationen oder staatlicher Unterstützung die geläufigste Definition von Armut. Was Armut wirklich bedeutet kannst du auch hier nachlesen: click rein |
Frage 7:
Was sollte Ihrer Meinung nach getan werden, um die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern? Im Grunde geht es um die Frage wie der Staat diesbezüglich handeln sollte:
In einer Umfrage 2016 wurde die Erhöhung des Spitzensteuersatzes an erster Stelle genannt.
Richtig oder Falsch?
Richtig oder Falsch?
Frage 8:
Da stellt sich doch die Frage, welche Aspekte unserer Gesellschaft als die Hauptgründe angesehen werden, dass Menschen in Armut leben. In einer Umfrage dazu hatten die meisten eine recht ähnliche Meinung. Armut ist unvermeidbar!
Richtig oder Falsch?
Richtig oder Falsch?
Richtig
Ganz und gar nicht. Nur etwas über ein Prozent der Befragten hatten eine solch fatalistische Einstellung. |
Frage 9:
Warum gibt es nun also Menschen, die in Armut leben? In einer weiteren Umfrage sollten die Befragten angeben welcher der untenstehenden Meinungen ihrer eigenen am nächsten kommt.
Wie hältst du es damit?
Wie hältst du es damit?
Weiß nicht
Schade! Am besten du informierst dich noch ein bisschen mehr. Das ist ein wichtiges Thema und betrifft uns alle.
Hier kannst du dich weiter informieren: Click rein
Hier kannst du dich weiter informieren: Click rein
Weil es ein unvermeidlicher Teil des Fortschritts ist
Mit dieser Antwort stehst du nicht alleine. 13% der Deutschen sehen das so und sogar 16% in Europa.
Aufgrund ihrer Faulheit und mangelnden Willenskraft
Mit dieser Meinung bist du leider nicht alleine. Rund 15% aller Befragten sehen das so. Es lohnt sich das oben befindliche Video anzuschauen. Die Reportage des bayerischen Rundfunks zu diesem Thema wird dir vielleicht die Augen öffnen.
Aufgrund der vielen Ungerechtigkeiten in unserer Gesellschaft
Damit gehörst du zu den knapp 60% der Befragten, die das auch so sehen. Aber was bedeutet das nun konkret?
Ungerechtigkeiten mindern - sich solidarisch mit den Bedürftigen zeigen !!!
Hier findest du noch mehr zum Thema "Reich vs. Arm":
Ungerechtigkeiten mindern - sich solidarisch mit den Bedürftigen zeigen !!!
Hier findest du noch mehr zum Thema "Reich vs. Arm":
Nichts davon
In der Tat gibt es immerhin 5% der Befragten, die spontan diese Antwort gaben. Ignoranz und menschliche Gier können durchaus auch eine zentrale Rolle spielen....
Frage 10:
Als Reaktion auf die zunehmende Armut in Deutschland entstand unter anderem das Tafelkonzept, bei dem Bedürftige für kleines Geld (oder umsonst) mit Lebensmitteln, die andernfalls weggeworfen würden, versorgt werden.
Wie hat sich dieser Trend in der Zwischenzeit entwickelt?
Wie hat sich dieser Trend in der Zwischenzeit entwickelt?
Er ist ungebrochen
Das zwar nicht, aber von seinen Anfängen in den 90er Jahren bis heute hat sich die Zahl solcher Organisationen vervielfacht, "vervielhundertfacht" sogar.
Auch die Hollfelder Helfer gehören dazu. Wir sind seit fast 10 Jahren aktiv und unser Einsatz ist nach wie vor sehr wichtig.
Auch die Hollfelder Helfer gehören dazu. Wir sind seit fast 10 Jahren aktiv und unser Einsatz ist nach wie vor sehr wichtig.
Er Stagniert
Ja, aber auf sehr hohem Niveau. Mittlerweile gibt es über 900 sogenannte Tafeln und viele weitere Organisationen, wie zum Beispiel die Hollfelder Helfer, die sich für Bedürftige einsetzen und die Welt ein bisschen besser machen wollen.
Er ist rückläufig
Nein. Es gibt immer mehr Bedürftige und dieses Konzept hat sich bewährt, auch wenn natürlich in erster Linie die Politik in der Pflicht ist, die Lebenssituation der Armutsgefährdeten bzw. Menschen in prekären Wirtschaftsverhältnissen zu verbessern.
Die Hollfelder Helfer engagieren sich auch weiterhin. Im regionalen Umfeld und auf sehr persönliche Art, denn der partnerschaftliche Umgang auf Augenhöhe ist nicht selbstverständlich, für uns aber ein klares MUSS.
Die Hollfelder Helfer engagieren sich auch weiterhin. Im regionalen Umfeld und auf sehr persönliche Art, denn der partnerschaftliche Umgang auf Augenhöhe ist nicht selbstverständlich, für uns aber ein klares MUSS.
Alle Fragen richtig beantwortet? Keine Sorge wenn nicht. Das Thema "Armut" ist komplex. Wenn du dich noch weiter darüber informieren möchtest, dann sieh dir diese ARTE Doku an: Armutszeugnis - Die Geschichte des Elends in der Welt
Fazit:
Arme Menschen hat es zwar schon immer gegeben, doch die Einstellung ihnen gegenüber hat sich verändert. Die Dokumentation "Armutszeugnis" von Ben Lewis führt den Zuschauer auf eine Reise durch die Geschichte der Armut, von der Jungsteinzeit bis heute. Wie in einem Traum erlebt man die wechselnden Gesichter der Armut in verschiedenen Epochen. Was lässt sich nach dem Aufwachen über die Armut von heute sagen? Zweifellos gibt es immer noch sehr arme Menschen, doch die moderne Armut hat vor allem mit Ungleichheit zu tun. |
"Wenn wir wollen, dass die Armut der Vergangenheit angehört, dann müssen wir zunächst die Vergangenheit der Armut begreifen", so beginnt Ben Lewis' amüsanter und zugleich düsterer Streifzug durch die Geschichte der menschlichen Armut, von der Lebensmittelnot der frühen Jäger und Sammler bis hin zur gegenwärtigen Krise des Kapitalismus.